Michael D. Eschner im GOLEM-Interview

Im Jahr 2000 gab Michael D. Eschner dem Magazin "GOLEM. Magick Gnosis Metaphysik" das nachfolgende Interview, das in Golem Nr.2/ 2000 erschien.

"Ethos Gemeinschaft Thelema" hört sich unverfänglich, vielleicht sogar ein wenig bieder an. Nur eine neue Bezeichnung für eine alte Sache?

I. Thelemischer Guru in Deutschland im Jahr 2000

Frage: Gibt es ein Persönlichkeitsetikett, dass Du Dir besonders gern aufklebst - Magier oder Philosoph oder Guru oder Politiker oder...?

MDE: Wenn man Etiketten für nützlich hält ... Magier? Hm, besser Immortalist. Philosoph? Eher Lebenskünstler (Amor fati). Guru? Entwicklungshelfer wäre angemessener, das trifft den Propheten besser. Politiker? Ich würde mich eher als Moderator begreifen. Ich denke, das beste Etikett haben die Menschen in meiner näheren Umgebung für mich gefunden. Sie nennen mich einfach: Mikey!

Frage: Für die deutsche "Abtei Thelema" musstest Du einst arg büßen, "Ethos Gemeinschaft Thelema" dagegen hört sich unverfänglich, vielleicht sogar ein wenig bieder an. Nur eine neue Bezeichnung für eine alte Sache? Und was steht hinter dem "Ethos"?

MDE: Teils teils. Das Liber Legis bleibt das alte, aber die Diskursethik (Habermas, Apel, Kuhlman) als basale Interpretationsprämisse ist neu. Nun mag sich Ethos bieder anhören, aber die Diskursethik in Form der von Kuhlmann ausgearbeiteten Basalnormen ist eher revolutionär - zumindest rasant evolutiv. Außerdem, in dem Begriff Ethos steckt etymologisch der Begriff der Heimat - und geht es uns letztlich nicht allen darum, die Welt zu erschaffen, in der wir zu Hause sein können?

Frage: Ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass sich ein Mann, der für seine Ideen im Gefängnis schmoren musste, in diesem Land noch wohl fühlt. Was fällt Dir zu Deutschland im Jahr 2000 ein?

MDE: Ich nehme das nicht sonderlich persönlich, Primaten sind nun mal so. Wäre es in einem anderen Land anders? Besser? Ehrlich gesagt, es ist mir egal. Ich lebe hier in Deutschland, ich bin Deutscher und meine Aufgabe beginnt da wo ich bin. Hier in Deutschland 2000. Was mir zu Deutschland 2000 einfällt? Ich denke, es geht nicht darum, Deutschland zu interpretieren, sondern die Welt zu verändern.

Frage: Damals gab es große Schlagzeilen in der Presse, wo sogar Minister vor der bösen, bösen Satanssekte in Bergen an der Dumme warnten. Wie haben eigentlich die Einwohner von Bergen auf Euch reagiert und wie kommt Ihr heute dort zurecht, da ihr ja in Bergen geblieben seid?

MDE: Bis auf den Dorfpfarrer, der ein wenig gezähmt werden musste, hatten wir damit wenig Probleme. Anfangs war es zwar für einige Thelemiten etwas schwierig, hier eine Wohnung zu finden, mittlerweile reagieren jedoch die meisten Bewohner von Bergen auf uns ziemlich normal: 'Ach, da wohnen sie ...' und gehen zur Tagesordnung über.

Was mir zu Deutschland 2000 einfällt? Ich denke, es geht nicht darum, Deutschland zu interpretieren, sondern die Welt zu verändern.

Frage: In einschlägigen Publikationen kann man lesen, dass Du denkst, eine Inkarnation Crowleys zu sein. Crowley selbst hat eher eine ironische Position zum Thema Reinkarnation bezogen. Auf der einen Seite widmete er diesem Thema eine ernsthafte magische Arbeit, auf der anderen Seite organisierte er - wenn ich mich recht entsinne - ein Treffen von alten Damen, die sich alle für eine Wiedergeburt der Königin Elisabeth hielten. Bist Du ein ernsthafterer Verfechter der Reinkarnationslehre?

MDE: It depends. Es gibt unter dem Titel Reinkarnation sehr verschiedene philosophische und religiöse Lehren. Das Thema ist durchaus nicht trivial und in wenigen Worten kaum ausreichend verständlich zu machen. Aber, wenn der GOLEM fragt, ich will es versuchen.

II. Crowley, Reinkarnation und Neues Äon

Crowley und ich sind Inkarnationen des gleichen Immortalisten. Insofern bin ich, genau betrachtet, keine Reinkarnation Crowleys, sondern eine Inkarnation unserer gemeinsamen Hauptwesenheit.

Nach meiner Erfahrung ist Reinkarnation nicht der Normalfall, sondern eine Ausnahme. Nach dem biologischen Tod kann der Astralkörper weiter leben. Dies jedoch nur, wenn er ohne das biologische Korsett überlebensfähig ist, d.h. wenn er entsprechend kräftig und strukturiert ist, was wir unter dem Oberbegriff der Entwicklung der Kundalini-Shakti fassen. Ist die Kundalini nicht entwickelt, tritt der körperliche und geistige Tod ein. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten gibt es eine sehr schmale Spanne mit frei fluktuierender Kundalini, in der ein im Zerfall begriffener Astralkörper es schaffen kann, in einen neu gezeugten Körper zu fahren - das wäre Reinkarnation. Die Überlebenden, d.h. jene Menschen, deren Astralkörper überlebt, kann man Immortalisten nennen: Sterben an biologischer Altersschwäche ist für sie keine valide Option mehr.

Immortalisten können wachsen (Crowley verwendete die Metapher von größeren und kleineren Sternen) und sie können mit Teilen ihres Astralkörpers inkarnieren. Crowley und ich sind Inkarnationen des gleichen Immortalisten. Insofern bin ich, genau betrachtet, keine Reinkarnation Crowleys, sondern eine Inkarnation unserer gemeinsamen Hauptwesenheit.

Frage: Bist Du ein Weltverbesserer? Oder anders gefragt: Was macht den Gedanken eines Neuen Äons für Dich so reizvoll?

MDE: Sind wir nicht alle Weltverbesserer? Der Mensch wird nur durch Menschen zum Menschen, deshalb hat jeder Mensch Pflichten gegenüber der Menschheit. Er kann durch sein Handeln zum Ganzen beitragen oder ein Schmarotzer werden. Schmarotzer richten sich selbst, denn die Kundalini ist ein individuell zentrierter Gemeinschaftsprozess - ohne Beitrag zum Ganzen keine Kundalini.

Was macht das Neue Äon für mich reizvoll? Was macht es für Eltern reizvoll, Kinder großzuziehen? Das Neue Äon ist das Zeitalter des verborgenen Gottes, des Menschen. Das Zeitalter in dem der Mensch sein göttliches Erbe antritt, Immortalist wird. In der Bibel sagt Gott zu Adam und Eva, nachdem diese vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, dass sie ihm nun in allem gleich seien, außer in der Unsterblichkeit - daraus folgt, dass unsterbliche Menschen Götter sind! Ich finde es ziemlich spannend, an dem Prozess 'Götter aus Menschen' mitzuwirken.

Frage: Oder um es anders zu formulieren, waren Weltverbesserer nicht immer dazu verdammt, durch die einmal erlangte Macht korrumpiert zu werden und wie soll man diese Macht überhaupt erreichen - durch Gewalt, Revolution, Überzeugung oder einfach nur Geduld?

MDE: Macht basiert auf Gewalt, aber nicht jeder Einfluss beruht auf Macht. Die Theorie sozialer Systeme kennt vier Primärquellen von Einfluss, d.h. vier primäre Möglichkeiten, Menschen dazu zu bewegen einer Kommunikation zuzustimmen. Diese vier Formen sind Wahrheit, Liebe, Geld/Besitz und Macht/Recht. Ich weiß nicht, ob Macht korrumpiert, ich denke, wer danach strebt, Einfluss durch Macht zu erreichen, ist schon korrumpiert. Die Wissenschaft erlangte ihren Einfluss durch Argumente, die auf Wahrheit beruhten, nicht durch Macht. Der Einfluss von Rockefeller basierte auf Geld, nicht auf Macht. Macht, das wird oft übersehen, ist nur eines von mehreren möglichen Kommunikationsmedien, mit denen Einfluss realisiert werden kann. Nun könnte ein Weltverbesserer mit dem Anspruch auf Wahrheit auftreten, Menschen mit seinen Argumenten überzeugen, und dadurch politische Macht, was Polizei und Militär impliziert, erlangen. Damit haben wir ein Problem, aber ein Problem, welches immer auftritt, wenn ein Funktionssystem der Gesellschaft auf ein anderes Funktionssystem übergreift. Das gleiche Problem tritt auf, wenn Geld anfängt, im Rechtssystem eine Rolle zu spielen - man nennt das dann Bestechung. Was ich damit sagen will: Das ist ein normales Problem aller sozialen Systeme, nicht nur der Weltverbesserer.

Nicht jeder Einfluss beruht auf Macht. Die Theorie sozialer Systeme kennt vier Primärquellen von Einfluss, d.h. vier primäre Möglichkeiten, Menschen dazu zu bewegen, einer Kommunikation zuzustimmen.

Die Lösung ist ganz einfach: Schuster, bleib bei Deinen Leisten! Eine Lösung, die schon das Mittelalter mit dem Kampf zwischen Kaiser und Papst begonnen hat und die heute in der Trennung zwischen Kirche und Staat (in Deutschland leider etwas zu wenig) weitgehend anerkannt ist.

Fazit: Ich würde, wenn es denn je dazu kommen sollte, keine staatliche oder militärische Macht annehmen - meine Kommunikationsmedien sind Argument und Erfahrung.

III. Die Thelema Bewegung. Heilige Bücher

Frage: Ich habe mich selbst auch mit dem Wissen um den Wechsel der Zeitalter befasst, bin dabei aber nie weiter gelangt als zur deutlichen Unsicherheit, dass alle Überlieferungen ziemlich verworren und dunkel und klares Wissen darüber schlecht möglich ist. Wo findest Du diesbezüglich Deine Gewissheiten?

MDE: Nirgends! Äonen sind keine Tatsachenbeschreibungen in der Art der Nennung der Amtszeit eines Bundeskanzlers. Äonen sind interpretierende Oberbegriffe für eine zeitlich abgrenzbare Menge geschichtlicher Tatsachen, vergleichbar mit Begriffen wie Mittelalter, Renaissance, Antike etc. Der Begriff des Äons wurde, wie alle vergleichbaren Begriffe, eingeführt wegen seines Erkenntniswertes.

Äonen sind keine Tatsachenbeschreibungen in der Art der Nennung der Amtszeit eines Bundeskanzlers.

Die Geschichte bringt es so mit sich, dass ab und an Neues entsteht. Das Modell der Äonen will uns auf bestimmte, für die Entwicklung der Menscheit und des Individuums wichtige Entwicklungslinien und Tatsachen aufmerksam machen. Historikerwissen zum Thema kann man, für den Übergang vom vorletzten zum letzten Äon, u.a. bei Jaspers in der Theorie der Achsenzeit finden. Eine historische Theorie, die in der letzten Zeit rege aufgegriffen wurde (Bücher zum Thema z.B. bei Suhrkamp).

Frage: Viele Leute berufen sich auf Crowley und thelemitische Überzeugungen, Verbindungen, Gemeinschaften, Orden etc. existieren weltweit in zahlreichen Facetten. Wie siehst Du Dich selbst in Beziehung zu diesen verschiedenen Strömungen? Pflegst Du auch internationale Kontakte?

MDE: Ich finde sie nicht besonders spannend. Welche dieser Organisationen hat die thelemitische Idee in interessanter Art weiterentwickelt? Meine Beziehung zu all diesen Organisationen besteht in mäßigem Interesse, d.h. ich verfolge was sie tun, soweit das ohne großen Aufwand möglich ist - vielleicht kommt ja doch mal irgendwo was Interessantes ...

Internationale Kontakte? Ja, in den Bereichen Computerspiele, Webscripting, Geschichte und Programmieren ;-)

Frage: Bist Du der Meinung, dass Du derjenig bist, der gegenwärtig das "Amt" des "Propheten des Neuen Äons" ausübt?

MDE: Ja.

Das sind die Kinderkrankheiten eines jeden neuen Äons, ein notwendiger Entwicklungsschritt.

Frage: Müsste es Dich dann nicht frustrieren, dass die thelemitische Bewegung so zersplittert, undogmatisch und uneinheitlich anmutet?

MDE: Nein. Betrachte die Periode der frühen Christenheit in den ersten 300 Jahren des Alten Äons. Es war damals nicht anders. Das sind die Kinderkrankheiten eines jeden neuen Äons, ein notwendiger Entwicklungsschritt.

Frage: Sind freimaurerische Gesellschaften und Bünde für Dich menschenmanipulierende Verschwörer oder initiierte Führer der Menschheit in eine bessere Zukunft?

MDE: Nö. Soweit ich sie kenne, sind es ganz normale bürgerliche Vereine. Aber vielleicht kenne ich sie nicht genau genug.

Frage: Der O.T.O. ist sicher der bedeutendste und wichtigste magische Orden in Crowleyanischer Nachfolge. Gibt es Kontakte oder Verbindungen Deinerseits zu dieser Geheimgesellschaft?

MDE: Der O.T.O ist, nach seinen eigenen Angaben, ein Verein mit mehr Mitgliedern als andere Gruppen, die sich auf Thelema berufen. Was am O.T.O. bedeutend oder wichtig sein könnte, ist mir bisher entgangen. Ich habe keine Verbindungen zum O.T.O.

Frage: Das Buch des Gesetzes kann man sicher als "Bibel" der thelemitischen Bewegung bezeichnen, gibt es darüber hinaus noch andere inspirierte Schriften, die Du für einen deutlichen Ausdruck des Neuen Äons ganz im Sinne Crowleys hältst?

MDE: Das apokryphe Thomas Evangelium und Nietzsches Zarathustra.

Was am O.T.O. bedeutend oder wichtig sein könnte, ist mir bisher entgangen.

Frage: Jack Parsons hielt sein "Liber Babalon" für das fehlende vierte (im Sinne des End-He im Tetragrammaton) Kapitel des Buch des Gesetzes. Du kennst sicher Parsons Text, bedeutet er für Dich irgendetwas?

MDE: Nein.

IV. Augustus, Liberalismus und Computerspiele

Frage: Warum nicht? Nach allem, was man weiß, war Parsons als Crowley-Schüler nicht ganz unbegabt und das "Liber Babalon" beansprucht ebenfalls eine inspirierte oder offenbarte Schrift zu sein.

MDE: Da gibt es ja nicht nur Parsons, da gibt es auch Frater Achad und andere. Ich habe das meiste, was aus diesem Umfeld kommt, gelesen. Viele dieser Schriften sind auch interessant, aber sie hatten für mich nie einen relevanten Erkenntniswert und auch nicht diese eigentümlich originäre Qualität, die das Liber Legis hat. Für andere Leser mag das anders sein und wenn ihnen diese Bücher etwas geben dann sind sie für diese Menschen wertvoll.

Frage: Auf Deiner Homepage kann man leicht erkennen, dass Du auch Programmierer und Computerspieler bist. Ist das nur Hobby, Erholung, Spaß oder Ablenkung vom schweren Job des neuäonischen Magiers?

MDE: Create new worlds. Es ist eins. Es macht Spaß!

Frage: Im Internet hast Du auch bekannt, dass Dein Vorbild der römische Kaiser Augustus ist. Vielleicht fehlt mir die Phantasie oder das historische Wissen, aber was macht den ollen Römer für Dich so interessant?

MDE: Er war die zentrale Figur, die das alte Äon direkt ab Beginn der Zeitenwende wesentlich bestimmt hat. Die römisch-katholische Kirche ist noch heute so organisiert, wie Augustus damals das römische Reich organisierte. Viele der von Augustus erlassenen Gesetze, z.B. zum Thema Ehe, sind heute Gebote der katholischen Kirche. Die Biographie des Augustus ist spannender als jeder Roman. Seine Lebensgeschichte, vom Betrüger, Verschwörer und Mörder zum Staatsmann, der das römische Imperium neu erschuf und die folgenden Jahrhunderte im voraus gestaltete, ist die Geschichte eines wahrhaft großen Menschen. Figuren à la Alexander der Große sind für mich hingegen nur als abschreckendes Beispiel interessant.

Frage: Vor einiger Zeit hast Du auch dem Stammorgan der Ethos Gemeinschaft Thelema, der "AHA" ein Interview gegeben. Dort steht dann in rührender Verehrung, dass Dich der Knastaufenthalt nicht zermürben konnte. Wie war die Gefängnis-Zeit wirklich für Dich?

MDE: Muss ich jetzt sagen "zermürbend"? Hm, ehrlich gesagt, ich weiß nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Ich denke, ohne die Zeit im Gefängnis wäre ich nicht der, der ich heute bin. Diese Jahre haben Spuren hinterlassen, ich habe mich verändert, aber letztlich denke ich, dass ich dadurch gewachsen bin. Lehrjahre?

Frage: Im selben Interview redest Du von "evolutivem Liberalismus" als gesellschaftspolitischem Ideal. Was verstehst Du darunter?

MDE: Auch ein Thema für eine längere Abhandlung. Aber verkürzt könnte man vielleicht sagen: Jeder Mensch hat das Recht alles zu tun was er will, vorausgesetzt er schränkt mit seinem Handeln nicht das gleiche Recht eines anderen Menschen ein, und vorausgesetzt er schränkt damit nicht die Möglichkeiten einer zukünftigen Entwicklung der Menscheit ein.

Dein Vorbild ist der römische Kaiser Augustus. Was macht den ollen Römer für Dich so interessant?

Frage: Wie steht's mit Deinen familiären Tugenden? Hast Du Frau und Kinder?

MDE: Keine Kinder, weil ich nicht die Zeit für sie hätte, auf die sie ein Recht hätten. Unverheiratet, lebe aber mit „meiner" Frau seit etwa 20 Jahren zusammen.

Frage: Verfolgst Du derzeit irgendein interessantes Projekt, das Du den Lesern des GOLEM nicht verheimlichen willst?

MDE: Abgesehen von dem interessantesten Projekt, der Erschaffung des Neuen Äons, erstelle ich z.Zt. für eine nichtkommerzielle Web-Community in den USA neuartige Kommunikationstools, die natürlich Open Source sind, d.h. der Webgemeinschaft kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Daneben arbeite ich an der Schaffung eines Semantischen-Informations-Netzes für eine deutsche (nichtkommerzielle) WebCommunity. Aus meiner Sicht sind das alles wichtige Entwicklungen für den Aufbau des Neuen Äons - denn Kultur ist eine Funktion von Formen und Themen der Kommunikation.

Frage: Gibt es etwas, was Du jedem magisch interessierten Menschen mit auf den eigenen Weg geben würdest?

MDE: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant, Was ist Aufklärung?)

Herzlichen Dank für dieses Interview und viel Erfolg auf Deinen weiteren magischen Streifzügen!
Danke - und Euch auch!

Die Fragen für den Golem stellte Frank Cebulla. Zuerst veröffentlicht in "Der Golem Nr. 2, August 2000